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um mehr Gnade und Erfrischung bat und gestärkt und erfrischt hervor-
kam, um seine Lehren des Vertrauens und der Hoffnung zu vermitteln...
Sein Gebet für uns steigt bis in den höchsten Himmel... Die Jünger
waren oft Zeugen davon, wie Christus im Gebet niederkniete, und ihre
Herzen waren gebrochen und gedemütigt. Was lasen sie an seinem
Gesichtsausdruck und an seinem Verhalten ab, als ihr Herr und Hei-
land sich von seinen Knien erhob? – Dass er auf die Aufgabe gefasst
und auf die Prüfung vorbereitet war. Das Gebet war eine Notwendigkeit
seines Menschseins, und seine Bitten wurden oft von heftigem Weinen
und Seelenqualen begleitet, wenn er die Bedürfnisse seiner Jünger sah,
die ihre eigenen Gefahren oftmals nicht verstanden und durch Satans
Versuchungen oftmals von ihrer Pflicht abgewandt wurden und Fehler
machten. Das Leben Christi war rein und unbefleckt. Er weigerte sich,
den Versuchungen des Feindes zu unterliegen. Wenn er in einem Punkt
schwach geworden wäre, wäre die Menschheit verloren gewesen. Wer
kann die Qual beschreiben, die er erlitt, als er Satan das Spiel des Le-
bens für die Seelen jener spielen sah, die vorgaben, seine Jünger zu
sein und als er sah, wie sie Punkt für Punkt unterlagen und zuließen, wie
die Kräfte ihrer Seele erlahmten? Wir können uns die Qualen, die er bei
diesem Bild erlitt, nicht vorstellen. Eine verlorene Seele, eine Seele, die
der Macht Satans überlassen wurde, bedeutet ihm mehr als die ganze
Welt.”
In Heavenly Places, S. 76.
„Die himmlischen Scharen sind am demütigen, betenden Menschen
interessiert, der sich nicht traut, einen Schritt zu tun, ohne vorher im
Gebet vor Gott zu kommen und sich mit dem Allmächtigen zu beraten.
Echte Missionsarbeit kann nur im Geist des ersten Missionars getan
werden, der unsere Welt besuchte. Er befand sich oftmals im Gebet
mit seinem Vater und brachte seine Bitten oftmals mit heftigem Wei-
nen und Tränen vor und bat darum, dass die Macht Gottes jene ret-
ten möge, die nicht wussten, dass sie einer Erlösung bedurften. Wir
müssen den Geist haben, der Christus antrieb, der ihn dazu führte,
die Rebellischen anzuflehen und zu überreden, zu ihm zu kommen.
Auch wenn die Menschen sich in der Härte ihres Herzens von uns
abwenden und sich weigern, das Geschenk des ewigen Lebens anzu-
nehmen, müssen wir das Beispiel Christi nachahmen. Er schaute nicht
mit Gleichgültigkeit auf jene, die ihn ignorierten oder ablehnten.”
Review
& Herald, 4. Juli 1893.