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B. Mit welcher Veranschaulichung möchte Gott seine zärtliche
Fürsorge für uns zeigen, selbst in unserem sündigen, irrenden Zu-
stand? Matthäus 7,7-11.
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"Gott betrachtet uns als seine Kinder. Er hat uns aus der unachtsam
dahinlebenden Welt erlöst und uns zu Gliedern der königlichen Familie
erwählt, zu Söhnen und Töchtern des himmlischen Königs. Er lädt uns
ein, ihm mehr zu vertrauen als ein Kind seinem irdischen Vater. Eltern
lieben ihre Kinder, die Liebe Gottes jedoch ist größer, breiter und tiefer,
als menschliche Liebe je sein kann: sie ist unermesslich. Wenn also El-
tern ihren Kindern gute Gaben geben können, wie viel mehr wird unser
Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn darum bitten!
Was Christus über das Gebet lehrte, sollte sorgfältig betrachtet werden.
Das Gebet ist eine göttliche Wissenschaft. Christus veranschaulicht da-
rüber Grundsätze, die jeder kennen sollte. Er zeigt, was wahrer Gebets-
geist ist, und lehrt, dass es zwar der Ausdauer bedarf, wenn man etwas
von Gott erbitten will; dass Gott aber gern bereit ist, Gebete zu hören
und zu erhören.”
Christi Gleichnisse, S. 94.
Dienstag, 10. Juni
3. Gebete in Einsamkeit
A. Warum betete Christus nach der Speisung der 5.000? Matthäus
14,21-23.
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„Der Heiland wusste genau, dass die Zeit seines irdischen Wirkens
bald vorüber wäre und dass nur wenige ihn als ihren Erlöser annehmen
würden. In bitterem Schmerz und tiefem seelischem Ringen betete er für
seine Jünger, denen noch schwere Prüfungen bevorstanden. Ihre lang
gehegten Hoffnungen, die sich auf einen im Volk allgemein verbreiteten
Irrtum gründeten, würden in schmerzlicher und demütigender Weise zu-
nichte werden. Statt seine Erhebung auf den Thron Davids würden sie
seine Kreuzigung schauen. Dies wäre seine wahre Krönung; aber die
Jünger würden auch das nicht erkennen. Darum kämen kräftige Versu-
chungen über sie, die sie aber schwerlich als solche ansähen. Ohne den
Heiligen Geist zur Erleuchtung ihrer Sinne und zur Erweiterung ihres