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erfolgte am gleichen Tag, an dem die Webegarbe dem Herrn darge-
bracht werden sollte. Über einen Zeitraum von mehr als tausend Jahren
war diese sinnbildliche Handlung ausgeführt worden. Die ersten reifen
Kornähren wurden auf dem Erntefeld geschnitten, und wenn das Volk
zum Passahfest nach Jerusalem hinaufzog, wurde diese Erstlingsgarbe
als ein Dankopfer vor dem Herrn „gewebt.“ Nicht eher, als bis sie dem
Herrn dargebracht war, durfte die Sichel an das Korn gelegt und dieses
in Garben gebunden werden. Die dem Herrn geweihte Garbe war ein
Symbol für die Ernte. Ebenso vertrat Jesus als Erstlingsfrucht die große
geistliche Ernte, die für das Reich Gottes gesammelt werden wird. Seine
Auferstehung ist das Vorbild und das Unterpfand der Auferstehung aller
gerechten Toten.“
Das Leben Jesu, S. 788.
Dienstag, 16. Juli
3. „Das Fest der Wochen“
5. Mose 16,10
A. Welches Fest folgte 50 Tage später, um das Ende der Früh-
jahrsernte zu feiern? 5. Mose 16,9-10.
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„Fünfzig Tage nach der Darbringung der Erstlingsfrüchte war Pfingsten,
auch Ernte- oder Wochenfest genannt. Als Ausdruck der Dankbarkeit für
das als Speise zubereitete Korn wurden Gott zwei mit Sauerteig geba-
ckene Laibe Brot dargebracht. Pfingsten bestand nur aus einem Tag, und
der war dem Gottesdienst vorbehalten.“
Patriarchen und Propheten, S. 520.
B. Auf welch wunderbare Weise hat das Fest der Wochen oder
Pfingsten seine Erfüllung erlangt? Apg. 2,1-4.41-47.
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„Die Jünger waren über die große Seelenernte erstaunt und hocher-
freut. Sie betrachteten diese wunderbare Ernte nicht als Ergebnis ihrer
Bemühungen, sondern erkannten ganz klar, dass sie nur die Arbeit
anderer fortsetzten. Seit Adams Fall hatte Christus den Samen sei-
nes Wortes erwählten Dienern anvertraut, um sie in Menschenherzen
zu säen. Er selbst hatte während seines Erdenlebens die Saat der
Wahrheit ausgestreut und mit seinem Blut begossen. Die Bekehrun-
gen jetzt zu Pfingsten waren die Frucht dieses Säens, die Ernte der