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nutzlosen Schmerz. Er tadelte nicht die menschliche Schwäche. Wohl
rügte er furchtlos die Heuchelei, den Unglauben und die Sünde, aber
mit von Tränen erstickter Stimme äußerte er die scharfen Worte des Ta-
dels. Er ließ die Wahrheit nie als etwas Grausames erscheinen, sondern
bekundete immer eine tiefe Zärtlichkeit für die Menschheit. Jede Seele
war köstlich in seinen Augen. Er trat mit göttlicher Würde auf, ließ sich
aber mit dem zärtlichen Mitleid und mit großer Achtung zu jedem Glied
der Gottesfamilie herab. Er sah in allen Menschen Seelen, die zu retten
seine Aufgabe war.“
Diener des Evangeliums, S. 102-103.
Freitag, 18. Juli
6. Der Welt das Licht bringen
А. Was sind die Erkennungsmerkmale eines wahren christlichen
Charakters?
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„Der wahre Charakter wird nicht äußerlich gebildet und angelegt; er
strahlt von innen heraus. Wollen wir andere auf den Weg der Gerechtig-
keit bringen, dann müssen die Grundsätze der Gerechtigkeit in unseren
eigenen Herzen gehegt werden. Unser Glaubensbekenntnis mag die
Lehrsätze der Religion verkündigen; aber es ist unsere praktische Fröm-
migkeit, die dem Wort der Wahrheit Nachdruck verleiht. Ein gleichmäßi-
ger Wandel, fromme Gespräche, unerschütterliche Rechtschaffenheit,
ein tätiger, wohlwollender Geist und das göttliche Beispiel - das sind die
Mittel, durch die der Welt das Licht mitgeteilt wird.“
Das Leben Jesu, S. 295.
„Unter außergewöhnlichen Umständen Begeisterung zu zeigen ist kei-
neswegs ein Beweis dafür, dass jemand ein Christ ist. Heiligkeit ist nicht
Verzückung, sondern völlige Übergabe des eigenen Willens an Gott.
Heiligkeit bedeutet, von einem jeglichen Wort zu leben, das aus dem
Munde Gottes geht; den Willen unseres Vaters im Himmel zu tun; ihm in
Anfechtungen und in der Finsternis ebenso wie im Licht zu vertrauen; im
Glauben und nicht im Schauen zu wandeln; sich auf Gott in bedingungs-
losem unerschütterlichem Vertrauen zu verlassen und in seiner Liebe zu
ruhen.“
Das Wirken der Apostel, S. 52-53.