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„Die durch die törichten Jungfrauen dargestellten Menschen sind kei-
ne Heuchler. Sie haben Achtung für die Wahrheit, befürworten dieselbe,
fühlen sich hingezogen zu denen, welche die Wahrheit bekennen; aber
sie haben sich nicht dem Wirken des Heiligen Geistes hingegeben. Sie
sind nicht auf den Felsen Jesum Christum gefallen und haben ihre alte
Natur nicht zerbrechen lassen. Diese Klasse wird auch durch die mit
dem steinigen Boden verglichenen Hörer dargestellt. Sie nehmen das
Wort bereitwillig an, aber sie unterlassen es, die Grundsätze desselben
in die Tat umzusetzen. Der Einfluss ist kein bleibender. Der Geist wirkt
nach dem Maße an dem Herzen, wie der Mensch es verlangt und sich
ihm hingibt, er bewirkt in ihm eine neue Natur; aber die durch die törich-
ten Jungfrauen dargestellten Menschen sind mit einem oberflächlichen
Wirken zufrieden. Sie kennen Gott nicht, sie haben über seinen Charak-
ter nicht nachgedacht, haben keine Gemeinschaft mit ihm gehabt und
wissen deshalb nicht, wie sie ihm vertrauen, zu ihm aufblicken und leben
sollen. Ihr Gottesdienst wird zu einer bloßen Form herabgewürdigt. „Sie
werden zu dir kommen in die Versammlung, und vor dir sitzen als mein
Volk, und werden deine Worte hören, aber nichts darnach tun; sondern
sie werden sie gern in ihrem Munde haben, und gleichwohl fortleben
nach ihrem Geiz.“
(Hesekiel 33,31).
Der Apostel Paulus weist darauf hin,
dass dies besonders bei denen der Fall sein wird, die gerade vor der
Wiederkunft Christi leben. Er sagt: „Das sollst du aber wissen, dass in
den letzten Tagen werden gräuliche Zeiten kommen. Denn es werden
Menschen sein, die von sich selbst halten, ... die mehr lieben Wollust
denn Gott, die da haben den Schein eines gottseligen Wesens, aber
seine Kraft verleugnen sie.“
(2.Timotheus 3,1-5).
Christi Gleichnisse, S. 411.
B. Wie warnte Jesus diejenigen, die die Selbstsucht über die Dinge
von ewigen Wert stellten? Lukas 9,25.
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„Christus ist unser Vorbild. Er gab Sein Leben als Opfer für uns, und Er
fordert uns auf, unser Leben als Opfer für andere zu geben. So können wir
die Selbstsucht, die Satan stets bemüht ist in uns einzupflanzen, abwei-
sen. Der Egoismus ist der Tod aller Frömmigkeit und kann nur durch die
offenbarte Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen überwunden werden.
Christus wird nicht zulassen, dass eine egoistische Person in die himm-
lische Pforte eingeht. Keine habgierige Person kann die Perlentore pas-
sieren; denn jede Habsucht ist Götzendienst.“
Review & Herald, 11. Juli 1899.