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tes wurden, durften nicht eingreifen wie bei Isaak. Keine Stimme durfte
rufen: „Es ist genug.“ Der König der Herrlichkeit gab sein Leben, um die
gefallenen Menschen zu retten. Könnte es einen stärkeren Beweis für
die unendliche Liebe und Barmherzigkeit Gottes geben? „Welcher auch
seines eigenen Sohnes nicht hat verschonet, sondern hat ihn für uns
alle dahingegeben; wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“
(Rö-
mer 8,32).
“
Patriarchen und Propheten, S. 132.
B. Was war Abrahams Antwort auf Gottes Befehl und was war seine
Belohnung? 1. Mose 22,15-18.
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„Abraham hatte sehnlichst danach verlangt, den verheißenen Heiland
zu schauen. Mit allem Ernst hatte er darum gebetet, noch vor seinem
Tode den Messias sehen zu dürfen. Und er sah Christus. Ihm wurde eine
übernatürliche Erkenntnis zuteil, und er begriff das göttliche Wesen Jesu.
Er sah das Leben Christi vor sich und freute sich; denn er erhielt einen
Einblick in das göttliche Sühnopfer für die Sünde. In seiner eigenen Erfah-
rung gab es eine Erläuterung für dieses Opfer. Ihm war befohlen worden:
„Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du liebhast ... und opfere ihn ...
zum Brandopfer.“
(1. Mose 22,2).
Auf den Opferaltar legte er den verheiße-
nen Sohn, ihn, auf den sich alle seine Hoffnungen gründeten. Als er dann
neben dem Altar mit erhobenem Messer stand, um Gott zu gehorchen,
hörte er eine Stimme vom Himmel zu ihm sprechen: „Lege deine Hand
nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott
fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinet-
willen.“
(1. Mose 22,12).
Diese schreckliche Heimsuchung wurde Abraham
auferlegt, damit er den Tag Christi schauen und die große Liebe Gottes
zur Welt verstehen könnte, eine Liebe, die so groß war, dass Gott seinen
eingeborenen Sohn in einen außerordentlich schmachvollen Tod dahin-
gab, um die Welt vor dem Verderben zu retten. Abraham lernte von Gott
die wichtigste Lektion, die jemals einem Sterblichen zuteil wurde. Sein
Gebet, Christus noch bei Lebzeiten schauen zu dürfen, fand Erhörung. Er
sah Christus und all das, was ein Sterblicher sehen kann, ohne deswegen
sterben zu müssen. Weil er sich völlig Gott ausgeliefert hatte, konnte er
verstehen, was ihm von Christus offenbart wurde. Ihmwurde gezeigt, dass
Gott durch die Dahingabe seines eingeborenen Sohnes zur Errettung der
Sünder vom ewigen Tode ein größeres und bewundernswerteres Opfer
brachte, als es je ein Mensch erbringen könnte.“
Das Leben Jesu, S. 464-465.